Ich streiche über Altertümer in der Xiling-Siegelgesellschaft
Morgen fällt der Hammer bei der Frühjahrssauktion der Xiling Seal Art Society. Heute öffneten das Huanglong Hotel und das Zhejiang World Trade Junlan Hotel ihre Preview-Räume.
Der Katalog liest sich wie ein Panorama: chinesische Malerei und Kalligraphie, Briefe und Manuskripte berühmter Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland, seltene Bücher und Rubbelabzüge, Siegelsteine, Tuschsteine aller Dynastien, Studio-Objekte, Kultskulpturen, alte chinesische Münzen, Ölmalerei und Skulptur, Karikaturen namhafter Künstler, Jadeobjekte und sogar jahrgangstarker Schnaps. Die Auswahl ist riesig, doch in meinen Laienaugen gibt es nur wenige wirkliche Spitzenstücke.
Die Auktion wirbt vor allem mit einem alten Jade-Cong aus dem Besitz von Wu Dacheng1 sowie dem frühwest-zhouzeitlichen Bronzegefäß Ying Gui aus der Sammlung von Duan Fang2, begleitet von Duan Fangs eigener Vollform-Rubbelzeichnung. Dafür wurde eigens das Sonderkapitel „Ewiger Glanz der Bronze – Bedeutende Ritualbronzen und der Tribut-Cong aus Wu Dachengs Bestand“ aufgelegt.
Von den beiden Gruppen gefällt mir persönlich Duan Fangs Ying Gui nebst Rubbelabzug besser.
Bronzen bündeln das metallurgische Können der Alten und verbinden Objekt, Inschrift und sogar eine Art „Fotografie“ – daher ihr großer kultureller Gehalt.
Jade-Congs hingegen besitzen als Sammel- oder Anlageobjekt weniger Tiefgang. Die in Liangzhu gefundenen Stücke verkörpern bereits ein kaum zu überbietendes Niveau. Selbst wenn ein späterer Besitzer ein großer Name ist, bleibt der Wertzuwachs begrenzt: Sammler achten auf das Stück selbst, Investoren auf das Upside. Promi-Hype, der den Preis hochtreibt, zehrt letztlich am Wert.
Im Bereich der antiken Münzen stieß ich sogar auf Muschelgeld. Fraglich, ob eine Muschel zwei Jahrtausende übersteht – und ob sie wirklich als Geld diente. Ich vermute eher, dass jemand moderne Muscheln angebohrt hat, um „Artefakte“ für ein Zocker-Spiel zu basteln.
Im Bereich der alten Spirituosen waren Kweichow Moutai und Dong’e Ejiao die Stars, wobei Moutai klar dominierte: Jahrgänge von den 1950ern bis zu den 1990ern standen sauber aufgereiht und kosteten ein Vermögen.
Notizen eines ungeübten Beobachters; kein Sammelrat.
Footnotes
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驵琮 (zǎng cóng) – Zhouli · Register der Jadehandwerker: „Ein Cong von fünf Cun dient als Gewicht für die Gemahlin des Ahnenherrschers; ein Cong von sieben Cun gehört dem Sohn des Himmels.“ Zheng Xuan kommentierte: „Er heißt so nach der Kordel, an der er hängt.“ Zheng Sinong ergänzte: „Er diente als Gewichtsstein.“ ↩
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簋 (guǐ) – Laut Shuowen Jiezi „ein runder Behälter für Hirse“. Im Zhouli heißt es: „Es gibt zwölf Ding und Gui“ – Ding außen rund, Gui innen rund. ↩
Veröffentlicht am: 5. Juli 2019 · Geändert am: 20. Nov. 2025