Marilyn Monroe im Reisfeld
Die sogenannte „Reisfeld‑Kunst“ entstand Anfang der 1990er‑Jahre im Dorf Inakadate (Bezirk Minamitsugaru, Präfektur Aomori, Japan). Inspiriert von Kornkreisen und mit dem Ziel, die lokale Wirtschaft über den Tourismus zu stärken, werden seit 1993 großflächige Designs gestaltet und jedes Jahr im Juli ein Festival durchgeführt. Die Themen wechseln jährlich und spannen einen Bogen von berühmten japanischen Feldherren über die Mona Lisa und Napoleon bis hin zu Anime‑Ikonen wie Doraemon. Heute gilt die Reisfeld‑Kunst als touristische Visitenkarte Aomoris und zieht jährlich Hunderttausende Besucherinnen und Besucher aus aller Welt an — ein spürbarer Impuls für die lokale Wirtschaft.
2010 tauchten in Taoyuan (Stadtbezirk Pingzhen, Xinguiri), Taiwan, farbige Reisfelder auf, die ein Muster wie die Kondensstreifen eines Jets sowie die Worte „Liebe und Harmonie“ und „Gemeinsam“ zeigten — auf rund drei Hektar Fläche. Im November 2015 erschien in den Reisfeldern von Hualien (Taiwan) ein riesiges „Tmall“: Tmall Global (Alibaba) reservierte mit Landwirten in Yuli 15 Hektar Reis. Über 40 Bauern pflanzten vier Tage lang Setzlinge, um ein 0,6‑Hektar‑Logo von Tmall im Feld „wachsen“ zu lassen.
Im August 2012 entstand im neuen Bezirk Shenbei von Shenyang (Liaoning) ein riesiges Reisfeld‑Bild von 150 Mu (ca. 10 Hektar) mit dem Titel „Sieben‑Sterne‑Drache“. Die Planung begann Anfang 2011. Verwendet wurden violette, gelbe und grüne Reissorten. Über fünf Schritte — Sortenwahl, Motivgestaltung, Vermessung und Absteckung, Setzlingspflanzung und Feldmanagement — nahm das filigrane Reisfeld‑Kunstwerk in rund drei Monaten Gestalt an.
Veröffentlicht am: 30. Dez. 2018 · Geändert am: 26. Okt. 2025