Beobachtungen zur CAC: Produktionskapazitäten von Pestiziden werden abgebaut

Die 19. China International Agrochemical & Crop Protection Exhibition (CAC) umfasste vier große Themenbereiche: Pestizide, Düngemittel, internationale Beteiligung und Ausrüstung, verteilt auf insgesamt sieben Ausstellungshallen. Die Messe vereinte Produktneuheiten, Technologietransfer und Geschäftsanbahnung und gilt als die weltweit größte und aktivste Plattform für Agrochemikalien, Düngemittel, Saatgut, nichtlandwirtschaftliche Chemikalien, Produktions- und Verpackungsanlagen, Pflanzenschutztechnik, Logistik, Beratung, Labordienstleistungen und unterstützende Systeme. Für Branchenexperten aus aller Welt ist sie das jährliche Branchentreffen schlechthin.
Aufgrund der gestiegenen Preise für technische Wirkstoffe verlagerten viele internationale Bestellungen ihre Beschaffungsquellen von China nach Indien, was dazu führte, dass die Ausstellungshallen für Pestizide und Düngemittel vergleichsweise wenig frequentiert waren. Internationale Besucher erkundigten sich vor allem nach Markttrends, während tatsächliche Geschäftsabschlüsse zurückgingen – der Druck zum Kapazitätsabbau im Bereich Pestizidproduktion ist spürbar. Besonders betroffen sind dabei Standardprodukte.
Mit den zunehmend strengeren Umweltauflagen rückt die Behandlung von Abfällen, Flüssigabfällen und festen Rückständen in den Fokus der Hersteller. Entsprechende Anlagen und Verfahren stießen auf großes Interesse. Investitionen im Bereich Energieeinsparung und Umweltschutz sollten insbesondere auf den Modernisierungsbedarf der Umwelttechnik in der Wirkstoffproduktion abzielen.
Da Pestizide bekanntermaßen gesundheitsschädlich sein können, entwickelt sich die Verpackung zunehmend in Richtung Automatisierung. Auf der Messe war deutlich zu sehen: Verpackungsanlagen für Pestizidformulierungen mit Automatisierungstechnologie erfreuen sich großer Beliebtheit. Derzeit handelt es sich dabei jedoch meist um modifizierte Altanlagen auf Basis herkömmlicher Technik – sie sind wenig stabil, ineffizient und schlecht kompatibel. Der Markt für moderne Verpackungstechnik ist daher noch weitgehend unerschlossen; intelligente Fertigung wird zum künftigen Trend.
Der internationale Bereich war in erster Linie chinesischen Exportfirmen vorbehalten, insbesondere aus den Provinzen Shandong und Jiangsu, wo viele Wirkstoffhersteller ansässig sind. Daneben präsentierten sich auch zahlreiche ausländische Unternehmen mit Expansionsplänen für den chinesischen Markt – allen voran Firmen aus Indien, Israel und Südkorea. Das südkoreanische Konsortium für angewandte Agrartechnologie koordinierte die Teilnahme von 28 Unternehmen, die gemeinsam ausstellten. Ihre Produkte reichten von Agrar-IoT-Lösungen über kombinierte Wasser- und Düngersysteme bis hin zu biologischen Pflanzenschutzmitteln und innovativen Düngemitteln. Der gewaltige Agrarmarkt Chinas ist der Hauptanreiz für diese Firmen – der Markteintritt hat für sie höchste Priorität.
Insgesamt war der Besuch der diesjährigen Messe eher verhalten. Die Auswirkungen der letztjährigen Umweltpolitik und des Kapazitätsabbaus in der Chemiebranche führen dazu, dass die Preise für Wirkstoffe übermäßig überhöht sind. Gleichzeitig wächst die Produktionskapazität in Ländern wie Indien, was Chinas Exporte zunehmend unter Druck setzt. Länder wie Südkorea und Israel mit fortgeschrittener Technologie, aber kleinem Heimatmarkt, drängen auf eine Verlagerung nach China. Die gesamte Agrarchemiebranche steht vor erheblichen Herausforderungen – eine Transformation ist unumgänglich.